Anführungszeichen


Die Anführungszeichen werden gesetzt, um eine direkte Rede zu kennzeichnen:

„Sie werden Ihr Geld morgen früh acht Uhr erhalten, Herr Marchese, auf - Ehrenwort." -
„Ihr Ehrenwort ist mir nicht einmal einen Dukaten wert, viel weniger zweitausend" -
„Sie werden mir Genugtuung geben, Herr Marchese." -
,,Mit Vergnügen, Herr Leutnant, sobald Sie Ihre Schuld bezahlt haben." (Arthur Schnitzler)

bei der Angabe von Gedachtem:„

Morgen ist auch noch ein Tag", dachte er.

um Textstellen, Titel und Wörter anzuführen, zu zitieren oder objektsprachlich hervorzuheben:

„Sein oder nicht sein, das ist hier die Frage" ist eines der berühmtesten Zitate aus dem Shakespeare-Drama „Hamlet".
Der Begriff „Initiation" stammt aus der Ethnologie.
Wenn man durch Frankreich reist, sind die Zeitungen enttäuschend, weil man um die Vorgeschichten der verschiedenen „crimes", „affaires" oder „scandales" gebracht wird ... (Ernest Hemingway)

um die Benutzung eines Ausdrucks zu relativieren:

Die Kinder waren, salopp ausgedrückt, „voll dabei".

Anstelle der Anführungszeichen werden halbe Anführungszeichen gesetzt bei einer innerhalb einer direkten Rede gemachten Anführung:

SZ-Magazin: „Ihr Film 'Zu schön für dich!' ist mit Musik deutscher Romantiker unterlegt, besonders mit Schubert.
Der Held zerbricht an der Liebe zu zwei Frauen.
An einer Stelle sagen Sie: 'Diese Musik tut weh.' " - Depardieu: „Stimmt, die Romantiker waren alle total verzweifelt, besonders Schumann." (Süddeutsche Zeitung Magazin vom 18.1.1991)

Satzzeichen, die zum wörtlich Wiedergegebenen gehören, werden vor das abschließende Anführungszeichen gesetzt.

Satzzeichen, die zum Begleitsatz gehören, setzt man nach dem schließenden Anführungszeichen.

Ausrufe- oder Fragezeichen bleiben im zitierten und im begleitenden Satz erhalten:

„Kommst du?", fragte er.
Fragtest Du: „Wann kommt er?"?
Sie rief: „Ich habe keine Zeit!"
Du solltest sagen: „Ich habe keine Zeit!"!

Beim zitierten Satz lässt man den Schlusspunkt weg, wenn er am Anfang oder im Inneren des Ganzsatzes steht; nach dem abschließenden Anführungszeichen setzt man ein Komma:

„Sie erhalten die Ware morgen", versicherte er.
Er sagte: „Sie erhalten die Ware morgen", und legte den Hörer auf.

Steht der zitierte Satz am Ende des Ganzsatzes, lässt man den Schlusspunkt des begleitenden Satzes weg: Er versicherte: „Sie erhalten die Ware morgen."

Steht der begleitende Satz zwischen Teilen des zitierten Satzes, wird er mit paarigem Komma eingeschlossen: „Sie werden", versicherte er, „die Ware morgen erhalten."